Samstag, 18. Dezember 2010

categorize me


Wie gesagt ist das allein essen gehen in München weder üblich noch führt es zum Gefühl, etwas Normales zu tun. Ob dieser desperaten Situation zieht es mich mitunter in Etablissements, die ich Freunden nie zumuten würde und das kann auch zu Überraschungen führen. 'Gast' heißt ein Restaurant am gasteig und verspricht Pasta, Reis und Pizza. Beim Eingang erhalte ich eine Karte die mich als "gast" ausweist, ich bin froh, dass ich keine "Kellnerin" Karte bekommen habe. Wobei, so ein Nebenjob...Na, zurück zum Essen. Ich finde einen Tisch, an dem ich (wirklich typisch für diese Stadt) gleich angesprochen werde "Entschuldigen Sie, Sie sitzen hier ganz allein" ich "Ja! (erwartungsfroh) "Würde es Ihnen etwas ausmachen, sich dort drüben hinzusetzen, ich erwarte einen größere Gruppe" "Natürlich nicht! Diskriminieren Sie mich ruhig weiter, Sie blöde sozial integrierte Bergziege" hätte ich sagen wollen, doch dann sprang mir eine Kellnerin bei, die die zudringliche Dame an einen anderen Tisch verfrachtete. gast sein heißt, dass ich das Anrecht auf einen Tisch habe.
Man kann sich bedienen lassen im gast, das kostet 10% mehr, worauf die Kellnerinnen mich aber nur auf Anfrage hinweisen. Ich hatte daher zunächst den Eindruck, ignoriert zu werden, bis ich gewahr wurde, dass die Kellnerinnen nur nicht aufdringlich sein wollen. Man kann sich auch selbst bedienen und erhält dann für wenig Geld Pizza, Pasta oder Reis auf einem Niveau, das dem Preis angemessen ist.