Sonntag, 8. August 2010

BOP II - return of the pan pizza


Bereits im letzten Beitrag habe ich mich über die Reservierungspolitik beschwert und kann dem den nächsten Beitrag anschließen. Unerschrocken und vor allem hochdiszipliniert machten Mr. Pü und ich uns zur nächsten Haidhausen-Pizzeria auf, um Teil II der Battle of the Pizza zu bestreiten. Vorab: ich wollte direkt den angeblich besten Laden "L'Angolo" aufsuchen und rief um vier an, um für 20:00 einen Tisch zu reservieren:(Nein, also höchstens bis 20:00, danach haben wir nichts mehr frei, klar, ich gehe ja gern am Samstag um fünf essen). Der Vollständigkeit halber hielten wir uns an das "il cigno" obwohl ich schon im Vorfeld kein gutes Gefühl dabei hatte. Mr. Pü stellte jedoch korrekt fest, dass eine gerechte BOP alle Läden beinhalten müsse und daher ließ ich mich auch von der Leere nicht abschrecken.

Entgegen meines Mottos: niemals Meeresfrüchte im Binnenland bestellten wir einen Meeresfruchtespiess (übrigens, mag es gewollt sein oder nicht, ein Oppssalat mit Vanigliaeis ist toll, oder?), und unabhängig voneinander die Pizza Diavola. Bilder sagen mehr als Worte: die Chorizo war ok und auch die Tatsache, dass auf der Karte keine Trüffel- Büffel- oder sonstige Pizzaspielereien zu finden waren sprach eine gute Sprache. Sonst muss ich leider Abzüge für den in der Form gebackenen Teig und den undifferenzierten Mozzarellabelag geben. Ich fürchte, Il Cigno schafft es bei aller Nettigkeit und dem schönen Interieur (bitte vorstellen: Paris, ein Film mit Charlotte Gainsbourg in dem sie sich bei einem dramatischen Abendessen von ihrem Freund trennt, der von Mathieu Kassovitz gespielt wird) nicht ins Viertelfinale.

El Perro y ...oder warum Spanier so wortreich sind

Zunächst: mich nervt an dieser Stadt, dass man immer reservieren muss, wenn man einfach nur essen gehen will. Das verstehe ich nicht, aber bitte, so lange ich für einen Restauranttisch keine Maklergebühr zahlen muss, sollte ich mich nicht beschweren. Eine Spontanverabredung mit den Herren und Damen Wupper sollte mithin um 20:15 enden, da der Tisch ab da vergeben war. Entsprechend engagiert spazierten die Servicekräfte an unserem Tisch im "El Perro y el Griego" vorbei, um zu klären ob wir uns endlich entschieden haben. Den Sozialdruck ignorierend entschieden die Damen Wupper sich für Tapas (Speckpflaumen - wirklich ausgesprochen lecker, aber kann man da was falsch machen?) gefüllte Crepes (5 Euro, keine Beschwerden) Salat mit Hähnchen (11,00 Euro) (mit welchem Dressing ist das? nach einigem Überlegen antwortete die Servicekraft: "mit Senf, ich musste überlegen, was das auf deutsch heißt", da lacht das multikulturelle Akademikerherz: ach! was heißt das denn auf spanisch? "keine Ahnung, ich bin Griechin").

Da Kerstin vom Divenstudio will, dass ich mehr Eiweiß esse, entschied ich mich fürs Tilapiafilet mit Spinat, Reis und Zitronensoße (zu im Vergleich zu den restlichen Gerichten günstigen 11,90 Euro). Zitronensoße übt bei mir auf Speisekarten immer einen Bestellreflex aus - ohne dass ich sagen könnte, dass sie wirklich immer gut ist. Diese war etwas stärkelastig, der Bittergeschmack und die Säure hingegen gut abgestimmt und vor allem perfekt zum Sauvignon Blanc (5,90 Euro).

Alles in Allem kein schlechter Spanier, die Tapasauswahl sah gut aus, der Ort ist hübsch, schummrig, schmusig, die Getränke gut aber teuer. Insgesamt wäre mir der Name zu wortreich um mich erneut dort zu verabreden, sprich, bis ich daran denken würde, hätte ich wahrscheinlich einige Alternativen, die ich vorziehen würde.

Montag, 2. August 2010

BOP smash


Wir fangen hier nicht klein an, sondern gleich mit der vollen Ladung. Denn in München ist das Essen im Durchschnitt besser, teurer und damit einer differenzierteren Kritik zugänglich. Auf Anraten von Herrn Püpü (Entschuldigung, Monsieur PuePue) steige ich also direkt mit einer Battle of the Pizza ein. Die aufmerksamen LeserInnen erinnern sich sicher noch an die Battle of the Burgers, aber die kommende Battle lässt kein Auge trocken. Denn wir befinden uns im Alprandgebiet, gewissermaßen in direkter Nachbarschaft zur Mutter aller Pizzen.
Test I: Da Cavaliere, Weißenburger Straße.
Nach einiger Verhandlung wird entschieden, dass für die BOP nicht immer die gleiche Pizza genommen werden muss, dennoch steige ich mit einer Siciliana ein zumal (so der italienisch sprechende junge Mann am Nebentisch) hier süditalienisch gesprochen wird.
Der Teig: kross aber nicht mehlig, eher etwas ölig, als wäre die Pizza fritiert. Die Auberginen gewohnt fettig und sättigend, selbst bei der kleinen Portion (zu 8,50 - jaja, ihr Ovidgänger, bitte beömmelt euch jetzt). Ansonsten eine ordentliche, sehr saftige, ja eigentlich extrem schmackhafte Pizza ohne Beanstandungen. Die Oliven mit Stein hatten einen echten Olivengeschmack, die Kapern rundeten sich mit dem Mozzarella zur perfekten Mischung ab. Beanstandenswert waren mithin Herrn PuePues zwei Scheiben Schinken mit Oliven zu 9,50 Euro. Auf warmem Teller wellte sich das Bauchfett und die zwei Schinkenstücke stellten nur ob der Sonne und der Unterhaltung einen Mehrwert dar.