Mittwoch, 22. September 2010

BOP IV - wenn ich Königin von Haidhausen wär

Wenn ich Königin von Haidhausen wäre, würde ich versuchen, meiner Rolle gerecht zu werden. Also immer freundliches Keksdosen-aufschrauben-Winken, eine Krone, naja und was noch so dazu gehört. Das L'angolo gilt als beste Pizzeria Haidhausens mindestens, vielleicht sogar Münchens. Bewusst haben Herr P. und ich uns dieses Highlight aufgehoben, gut, Schwierigkeiten der Platzreservierung waren Teil des Problems. Gestern war es dann so weit, am Lady's-Caipi-Tag haben wir eine Pizza "L'Angolo" gegessen. Doch zunächst zur Karte: was mich bei Piazzetta positiv überraschte, fand ich bei L'Angolo befremdlich: Hawaii, Napoli und Cappricciosa tummelten sich nebeneinander. Überraschend war, dass es auch Einzelzutaten gab: die Carciofini beispielsweise mit nur Artischocken oder die Amsterdam mit Petersilie und Knoblauch (?). L'Angolo kam klassisch mit Gorgonzola, Salami, Knoblauch und Petersilie (wo war die eigentlich?). Der Teig war gut: nicht zu hart, nicht zu dunkel am Rand und sehr dünn, dabei doch fest genug um trotz Gorgonzola mit der Hand gegessen zu werden. Soweit so gut. Aber - wie gesagt - die Königsweihe verlangt meines Erachtens danach, dass Versprechen eingehalten werden (wo war die Petersilie?) und bei Salami eben doch die gute italienische und nicht die einfache Salami gewählt wird, die kleine Fettsuppen in den Scheiben bildet.
Fazit von Mr. Pü und mir: L'Angolo ist eine Runde weiter, vorne liegt immernoch Piazzetta...

Sonntag, 5. September 2010

BOP III - bisheriger Listenplatz I

Aus reiner Faulheit gingen Herr P. und ich in das "Piazzetta" am Weißenburger Platz, gegen das ich aufgrund einer Vorerfahrung (poshe Münchner rufen lauthals "Luigi, wo hast Du denn für uns reserviert") eine grundlegende Abneigung hatte. Da die Freiluftsaison nun endgültig beendet scheint, suchten wir einen Platz im Inneren des Etablissements, das schon weniger unangenehm daherkam. Im Gegenteil, die Einrichtung erinnerte an einen südhessischen Familienitaliener, mit Miniparavents aus lackierter Buche zwischen den Tischen. Im Hinblick auf kulinarische Pizzaexzesse hatte ich kein gutes Gefühl, denn auf der Karte fanden sich neben den Pizzen Hawaii, Napoli und den üblichen Verdächtigen auch Tortellini und Spaghetti Carbonara. Doch mitgehangen - wer A sagt muss auch eine Pizza essen oder warum auch immer bestellte ich mithin eine Napoli (zu moderaten 7,50 Euro) und Herr P. bliebt beim Klassiker "Cappricciosa". Keineswegs kapriziös war, was uns etwa 15 Minuten später serviert wurde. Herr P.'s Cappric(c?)iosa war solide, für kurze Enttäuschung sorgte die Abwesenheit vollständiger Peperoni. Dies jedoch, stellte der Mittester fest, hat geschmacklich positive Auswirkungen, denn die Peperoni verteilten sich in feinen 1-cm-Stückchen über die Pizza. Auch Napoli, angekündigt mit Peperoncini ließen zunächst einen Mangel vermuten, denn auch ich fand keine Spur dieser scharfen Zutat. Der erste Biss offenbarte jedoch, dass selbige versteckt in der Soße waren. Alles in Allem waren beide Pizzen, so P. "der Hammer, oder?" und ich muss sagen, ich habe kurz überlegt, die Testreihe abzubrechen und Piazzetta zum Sieger zu erklären, um das Risiko weiteren Testens zu minimieren. Doch wir sind längst nicht am Ende, und die Battle geht weiter.